2023 ist zu Ende– für viele Akteure aus dem Immobiliensektor war es ein schwieriges Jahr. Explodierende Preise und galoppierende Zinsen wirkten als Showstopper für neue Projekte und Transaktionen. Diese Nachrichten bestimmten seit Monaten die Schlagzeilen – aber nun zum Beginn von 2024 Jahresende scheint das Pendel glücklicherweise umzuschlagen.

Talsohle ist durchschritten

Immer mehr Stimmen sprechen davon, dass sich der Immobilienmarkt langsam wieder erholen wird – oder mindestens die Talsohle durchschritten ist. Der Verband der Pfandbriefbanken geht in einer aktuellen Prognose von einer „Stabilisierung des Finanzmarktes“ aus. Das Maklerhaus Colliers rechnet für 2024 mit einem Leitzins unter 4%. Das Analysehaus Bulwiengesa erwartet in seiner Herbstprognose ebenfalls ein Absinken des Zinsniveaus – und zwar bis auf 2,75% im Jahr 2027. Auch die Inflation soll nach der Einschätzung von Bulwiengesa stark zurück gehen.

Markt könnte wieder Fahrt aufnehmen

Christoph Arndt, Prokurist und CFO bei der WALTER Beteiligungen und Immobilien AG erwartet, dass sich die Planbarkeit für neue Projekte und Investitionen in den kommenden Monaten wieder verbessern dürfte. Und damit werden auch die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass der Immobilienmarkt nach einer Pause an Fahrt aufnimmt. Das weiter sinkende Preisniveau auch im Bereich von Gewerbeimmobilien öffnet Opportunitäten in einem wachsenden Markt. Das gilt besonders für kapitalstarke Investoren, die nicht auf eine umfangreiche Fremdfinanzierung angewiesen sind. Hier können dann in unterschiedlichen Anlageklassen auch sehr gute Renditen erzielt werden.

ESG-Kriterien werden immer wichtiger 

Gleichzeitig hält es Christoph Arndt auch für wichtig, dass bei Bestands-Immobilien der Erfüllung von immer strengeren ESG-Kriterien ausreichend Rechnung getragen wird. Nur auf diese Weise kann ein schmerzhafter Wertverlust vermieden werden. Zudem ist mit einem sinkenden Mietniveau in Gebäuden zu rechnen, die nicht ausreichend modernisiert sind.

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